Wochenende Fränkische Schweiz
In der Schweiz, in der Schweiz, in der (Fränkischen) Schweiz
Manchmal tut sich der Autor eines Reiseberichtes recht schwer. Der Abgabetermin rückt näher, er schleicht bedrückt durch die Gegend. Obwohl der Berichtsinhalt eigentlich feststeht, fehlt der zündende Initialgedanke.
So ging es mir (wieder einmal) auch bei der Abfassung dieses Reiseberichtes über das Beaglewochenende der Landesgruppe Baden-Württemberg in Heiligenstadt-Veilbronn vom 30.9. – 3.10.2006.
Glücklicherweise ging mir ein Vico-Torriani-Ohrwurm nicht aus dem Sinn, der mich den Einstieg finden ließ.
Die logistische Vorbereitung einer solchen Veranstaltung dauert mindestens ein Jahr. Die Landesgruppenmutter Renate Zeiß kann auf einen routinierten Wanderwart Dieter Stephan bauen, der bereits etliche herbstliche Veranstaltungen am „Tag der Deutschen Einheit“ im Allgäu, in der Pfalz und in der main-fränkischen Region realisiert hat.
Für dieses Jahr hatte sich Dieter Stephan das komfortable Landhotel Sponsel-Regus im Heiligenstädter Ortsteil Veilbronn in der Fränkischen Schweiz „ausgekuckt“. Die Landschaft erinnert mit ihren Kalksandsteinformationen an das „obere Donautal“. Zur Durchgestaltung hatte er sich die Familie Klaus und Anita Kirn ins Boot geholt, so dass jetzt dieses „Dream-Team“ das Vorwandern und Strecken-Auskundschaften bewerkstelligen konnte.
Als besonders angenehm empfanden wir, dass sämtliche Wanderungen vom Hotel aus starteten und meist ohne Einschaltung eines Automobils wieder dorthin zurückführten. Reizvolle Landschaften auf ebensolchen Wegen waren auch für Ältere zu schaffen. Das kühle, aber überwiegend trockene und teilweise sonnige Herbstwetter tat ein Übriges, das Wandern zum Wohlfühlprogramm zu gestalten.
Die Unterbringung und Bewirtung im Landhotel Sponsel-Regus mit Frühstücksbüfett und Drei-Gänge-Abendmenü ließ aus unserer Sicht keine Wünsche offen. Schwimmbad, Sauna und Fitness-Räume standen zur Verfügung.
Nun zu den Einzelheiten:
29 Beagler mit 21 Beagle hatten sich maximal zusammen gefunden, die Teilnehmer kamen aus Baden-Württemberg, Bayern (einschließlich Franken), Hessen, Hamburg und Niedersachsen. Meist kennt jeder jeden seit Jahren einschließlich der Beagle, so dass hier unter alten Freunden keine Berührungsängste entstehen können.
Nach der Ankunft geht´s los mit Trompetensolo zur Begrüßung durch Herrn Knoblauch. Wanderwart Dieter Stephan und Ehefrau Jutta feiern zudem ihren 30. Hochzeitstag. Also muss man sich zur Kurzwanderung durch das reizvolle Leidingshofer Tal sputen, weil das Abendmenü zeitgenau vorbereitet ist.
Da alle anwesenden Beagle und Beagler einen soliden Lebenswandel pflegen, sind alle nach ausgiebigen Erzählungen rund ums Thema „Beagle“ am nächsten Morgen schon wieder aktiv ausgeschlafen beim Frühstück, um sich zu stärken für den Marsch nach Streitberg zur Binghöhle, benannt nach einem Nürnberger Kaufmann zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Durch diese eindrucksvolle Tropfsteinhöhle werden die Interessierten von sachkundigen Führern geleitet. Auch nicht-klaustrophobische Zeitgenossen beschleicht beim Anblick der Spuren des Höhlenflusses an den Wänden ein diskret beklemmendes Gefühl, wenn unwillkürlich Horrornachrichten der vergangenen Jahre die Gedanken dominieren. Nach einem tiefen Durchatmer beim Verlassen der Höhle wandern wir weiter zum Störnhof, wo die meisten im Freien bei Sonnenschein eine deftige Brotzeit einnehmen können.
Am Montag (2. 10.) wandern wir pünktlich zur Burg Greifenstein, zu der eine hochherrschaftliche Allee führt. Weiter nach Heiligenstadt, wo wir noch einmal zu Kaffee und Kuchen einkehren, ehe die meisten – dem jetzt einsetzenden Regen trotzend – den Weg zum Hotel zu Fuß und mit Hund beenden.
Mit dem 3.10. naht die Trennung der Beagle-Freunde nach einem morgendlichen Spaziergang, während sich der Regen zum Continuo verdichtet.
Der Teamarbeit Stephan-Kirn ist wieder einmal eine treffliche Vorbereitung gelungen. In dieses Präludium floss das Tutti der fröhlichen Landesgruppe zu einem furiosen Gesamtwerk ein, welches lange in freudiger Erinnerung bleiben wird.
Edda Christa von Lünink
Dr. Hans Peter Hey