Vogesenwochenende 2014
Bericht über das Beagle-Ereignis der LG Baden-Württemberg vom 12.-16.6.2014 in der Region Munster.
Seit zwanzig Jahren besuchen wir Veranstaltungen der südwestdeutschen Beagler in verschiedenen benachbarten linksrheinischen Elsass-Gebieten, seit zehn Jahren im Hotel "Aqua Viva" der Familie Jacky und Isabell Kieffer in Hohrodberg / Munster. In diesen Jahren hat Herr Prof. Dr. Willi Neuerburg die Wanderungen minutiös vorbereitet und durchgeführt. 2013 hat er aus Alters- und Gesundheitsgründen die Organisationsarbeit in "jüngere Hände" gelegt. Ich bedanke mich ganz herzlich bei Beaglefreund Günther Metzger, der mit mir in der Zeit vom 22. bis 27.5.2014 ohne Murren und Klagen die Strapazen des "Vorwanderns" auf sich genommen hat. In dieser Zeit haben uns Prof. Neuerburg und seine Ehefrau Luitgart vor Ort den Rücken gestärkt und uns mit zahlreichen Ratschlägen zur Seite gestanden. Mit Karte, Kompass und Kartenmesser haben wir uns die Strecken "ausgeguckt" und dann auf Schusters Rappen erwandert. Wir waren uns darüber im Klaren, dass wir nicht für alle Wander-Leistungsklassen passende Routen ausformulieren konnten. Gelegentlich mussten wir aus Witterungs- und Teilnehmergründen vor Ort artgerechte Alternativ-Wanderstrecken nachweisen.
Wir waren im Vorfeld recht mutig und hatten das Hotel für den gesamten Zeitraum komplett reserviert. Die Zahl der menschlichen Teilnehmer mit maximal 24 und 16 Beagle sowie ein NBD (Non-Beagle-Dog) erfüllte unsere Erwartungen.
Am frühen Nachmittag des Donnerstag trafen die fröhlichen Beagles mit ihren Herrchen und Frauchen am Hotel ein. Ein über unseren Köpfen dräuendes Gewitter hieß uns in der Nähe bleiben und nur einen ausgedehnteren Rundgang zu wagen. Die Abendstunden in Kieffers Restaurant mit französischen Leckereien eilten bei fachbeaglischen Diskussionen rasch dahin.
Für den Freitag (13. 6.) war ein historischer Rundgang entlang den deutsch-französischen Schlachtlinien aus dem ersten Weltkrieg geplant, die schon vom Hotel aus sichtbar ihre tiefgreifenden Spuren in der Hügellandschaft der "Ligne" (Landschaft oberhalb von Hohrodberg) hinterlassen haben. Wegen des notwendigen gnadenlosen Anstiegs von mehren hundert Metern Höhenunterschied über schattenloses Terrain bei sonnigen 30 Grad zur idyllischen Ferme Auberge Glasborn haben wir diesen Programmpunkt auf unbestimmte Zeit verschoben. Statt dessen wählten wir nach kurzer Anfahrt den schattigen und ebenen Weg vom deutschen Soldatenfriedhof zum "Croix de Wihr", einer Gedenkstätte für gefallene französische Soldaten. Der Rückweg führte in zwei Varianten (eben bzw. ansteigend) zum Parkplatz. Anschließend gelangten wir per PKW zur Glasborn-Gaststätte, die liebevoll für uns gedeckt hatte. Wer nun noch über notwendige Kraft- und Gangreserven verfügte, machte sich an den nicht unstrapaziösen Abstieg zum Hotel.
Am Samstagmorgen machten wir uns auf den Weg zum südlich von Munster gelegenen Ski-Gebiet "Schnepfenried" und der dortigen Ferme Auberge, die für ihren überbackenen Munsterkäse (Munster coiffé) überregional bekannt ist. Nach einer Aufwärmrunde mundeten die dreizehn Portionen, die sich wegen ihrer Kalorien-Fülle auf 24 Münder verteilten. Zum Nachmittag umrundeten wir beim heimischen Panoramahotel den Frauenackerkopf.
Mit dem Sonntag brach der letzte Wandertag an: Wir hatten zum idyllischen Forellensee (Lac des Truites) eine längere Wanderstrecke ab dem Col du Wettstein ausgewählt, die dortige Ferme Auberge beherrschte unseren Ansturm souverän. Für den Rückweg standen die gleiche Strecke und eine anspruchsvollere Ausweitung zur Auswahl. Besonders erwähnenswert ist eine rekordverdächtige Besonderheit: die sechsjährige Schöberl-Enkelin Leonie bewältigte mit löwenmutiger Ausdauer unter Begleitung von Eckerts Beagle Eddie sämtliche, auch die "fortgeschrittenen" Wanderstrecken. Hier kündigt sich ein hoffnungsvolles Beagle-Talent an.
Abends gab es das elsässische Spezialgericht "Bekkeroffa" (phonetische Schreibweise), das mit seinen Fleisch- und Knocheninhalten für manchen deutschen Geschmack doch gewöhnungsbedürftige Elemente enthielt.
Der Wettergott meinte es gut mit uns, abgesehen von den eingangs erwähnten Schwierigkeiten; es herrschten milde Temperaturen um 20 Grad, bedeckter, regenfreier Himmel, so dass wir die Tage des Aufenthaltes trockenen Fußes genießen konnten.
Erfahrungsgemäß lenkt sich am Montag der Blick bereits wieder scheuklappenartig auf die meist weite Heimreise, so dass keine größeren Wanderaktivitäten mehr zum Tragen kamen.
Wir danken den Beaglern und Beagles für ihre freundliche Toleranz mancher Inkommoditäten, die eine solche fröhliche Gesellschaft unterschiedlichster Erwartungen mit sich bringt.
Wir danken Familie Isabelle und Jacky Kieffer für die "Rundum-Gastfreundschaft".
Wir wissen, dass wir für die vollständige Erwanderung weiterer Vogesengebiete noch manchen Schusterrappen strapazieren müssen.
Edda-Christa Frfr. von Lünink
Dr. Hans Peter Hey
Von dieser Stelle aus ein herzliches Dankeschön von der Landesgruppe Baden-Württemberg an Herrn Dr. Hans Peter Hey für die exzellente Planung dieses wunderschönen Beaglewochenendes.
Bilder: Karin Eckert und Hans Krause