Sonnig und warm begann das diesjährige Bergwochenende in Südtirol, als wir wie geplant so gegen 15.00 Uhr unsere erste gemeinsame Runde in Angriff nahmen. Die Teilnehmer folgten der "Kleinen
Burgenrunde" zunächst durch die Apfelplantagen hinab nach Gratsch, über eine Hängebrücke zum Algunder Waalweg, am kühlen Bach entlang und dann stetig bergauf zum Schloß Thurnstein. Nachdem wir dort
alle verfügbaren Räumlichkeiten ausgiebig in Augenschein genommen hatten, ließen wir uns auf der Südseite des Schlosses große Portionen Apfelstrudel mit Eis und Sahne schmecken. Dermaßen gestärkt
traten wir daraufhin gemütlich den Rückweg an, der uns über den Weiler St. Peter zum Schloß Tirol und schließlich vorbei an der imposanten Brunnenburg zurück zum Hotel führte. Hier erwartete uns
bereits das Abendessen auf der aussichtsreichen Terrasse , wo wir den Abend bis zur einsetzenden Dunkelheit ausklingen ließen.
Am nächsten Morgen verließ die Gruppe vollzählig ( 14 Personen und 9 Hunde) Dorf Tirol um in Eppan, St. Pauls die "Große Burgenrunde" zu starten. Vorbei an Schloß Korb, die Burg Freudenstein im
Rücken wollten wir zur Burgruine Hocheppan und weiter zur Burg Boymont wandern. Zunächst führte unser Weg gemächlich durch die idylische Südtiroler Kulturlandschaft um dann im Anstieg zur Burg in
einen steileren Waldweg zu münden. Leider hatte der Burgherr von Hocheppan seine Fahne eingeholt, worauf wir die Burg nur von außen anschauen konnten und zur Vesper die Burg Boymont ansteuern mußten.
Zum Verdruss der Teilnehmer waren die beiden Burgen durch eine tiefe Schlucht voneinander getrennt, so daß wir zuerst bergab und dann wieder steil hinauf steigen mussten. Eine größere Treppenfolge
erforderte es einige Beagle auf dem Arm zu befördern. Nach ausgiebiger Rast im schönen Innenhof der Burg machten wir uns gestärkt an den Rückweg, der ein weiteres Mal hinab durch zwei kleinere
Schluchten führte. Unterwegs sorgte ein Wasserrohrbruch für einige Aufregung, da alle Teilnehmer in den unfreiwilligen Genuss einer kräftigen Abkühlung kamen. Vom kalten Wasser durchtränkt fiel der
weitere Aufstieg leichter und kurz darauf hatten wir auch schon den Kreuzstein erklommen und konnten nun die letzten Kilometer zum vor uns liegenden St. Pauls hinabsteigen.
Unsere dritte Wanderung verlief durch die Lärchenwiesen auf dem Salten, entlang dem dort angelegten Sagenweg, der unterwegs mit den hier ausgestellten Geschichten für Abwechslung sorgte. Gemütlich
folgten wir dem Europäischen Fernwanderweg zum Kirchlein Longfenn, weiter über den langgezogenen Bergrücken, bis wir beim Gschnoferstall unsere Rast einlegten. Freilaufende Gänse und ein neugieriger
Stallhase, der sich den Hunden furchtlos näherte, sorgten unter den Vierbeinern nur für mäßige Aufregung. Spannender war da schon ein einzelner Beagle der sich kurzzeitig von der Truppe entfernt
hatte um interessantere Spuren in Augenschein zu nehmen. Hier zeigte sich wieder einmal, das Beaglebesitzer durchaus über ein breites Repertoire an Kommandos verfügen und diese bei Bedarf auch gerne
mal zum Besten geben. Auch vor körperlichem Einsatz wurde nicht zurückgeschreckt um den Delinquenten in seine Schranken zu verweisen. Nachdem die Verfolgung des Abtrünnigen den Hang hinunter nicht zu
dem gewünschten Erfolg führte, reichten die beherzten Aufforderungen von einem energischen "Hiiiiiier, hiiiiiiiier....., - komm hierher!!!!!..., wirst Du wohl herkommen!!!...., Wenn Du jetzt nicht
herkommst!!?...., Leckiii, Leckiii, Leckiii...., komm jetzt heeeerrr...". Der Beagle blieb indes ob all dieser Maßnahmen gelassen, ignorierte routiniert jedwede Bemühung und kehrte nach einer ganzen
Weile entspannt zur Gruppe zurück, von der er freudig wieder aufgenommen und für seinen zuverlässigen Gehorsam ausgiebig gelobt wurde. Ohne weitere Zwischenfälle konnten wir schließlich zum Hotel
zurückkehren.
Die Wetteraussichten am Samstag waren zunächst weniger günstig. Trotzdem traten wir am Morgen optimistisch die Fahrt ins Villnösstal an, um am Fuße der Geißlerspitzen unsere Rundtour zu starten.
Unterwegs setzte dann auch prompt der erste Regen ein und bei leichtem Niederschlag und niedrigen Temperaturen begannen wir von der Zanser Alm unseren Aufstieg. Kurz oberhalb der ersten Wegetappe
ließ der Regen nach und als wir schließlich den Adolf-Munkel-Weg am Fuße des Bergmassivs erreicht hatten, klarte es merklich auf und die Wolken gaben nach und nach den Blick auf die Geißlerspitzen
frei, bis das gesamte Massiv schließlich vor blauem Himmel vor uns aufragte. Nach ca. 2 stündigem Marsch kehrten wir auf 2006 m Höhe in der neuen Gschnagenhardt-Hütte ein, wanderten dann hinüber zur
Geißleralm und anschließend wieder durch den Zierbelkiefernwald hinunter zum Parkplatz.
Da inzwischen ein kalter Nordföhn eingesetzt hatte, mussten wir den letzten Abend ein wenig müde vom Tageswerk im Speisesaal des Hotels verbringen.
Am Sonntag weckte uns schon wieder die Sonne, doch nach dem Sektfrühstück hieß es bereits wieder Abschied nehmen. Eine letzte Gassirunde entlang dem Tiroler Apfelweg und dann war es soweit, die
Heimreise ließ sich nicht länger hinauszögern.
Wir danken allen Teilnehmern für Ihr Kommen, den unermüdlichen Einsatz am Berg und am Wein und für ein paar weitere schöne Tage unter Beaglefreunden!
Heike Roick
Einen ganz besonderen Dank an Fam. Roick für das Zustandekommen dieses Bergwochenendes, das den begeisterten Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben wird.
LG-BAWÜ
Fotos: Stocker, Roick, Scheurenbrand