35 Zwei- und 17 Vierbeiner müssen erst einmal einen halben Tag lang betreut, unterhalten und – wie es sich für einen guten Gastgeber gehört – schlussendlich mit lecker Essen versorgt werden. Ein Kraftakt, vor allem wenn es sich um Beagle und deren Besitzer handelt. Doch Conny und Rolf Maier meisterten diese Herausforderung mit Bravour. Der erste große Tagesausflug der Beagle Landesgruppe Baden-Württemberg seit Ausbruch der Corona-Pandemie, bei dem es die „Meute“ am Samstag, den 23. April, nach Ostfildern zum Scharnhauser Park verschlug, war einfach nur Spitze. „Perfektes Beagle-Wetter“, befand Rolf, als er die Gruppe gegen 14 Uhr auf einen wunderschönen, gut sechs Kilometer langen Rundkurs schickte. Einige wenige blieben zurück und wurden von Conny drei Stunden lang „bespaßt“.
Doch wer auf einen gemütlichen, ebenerdigen Spaziergang gehofft hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt. Denn die Filderebene ist nicht nur bekannt für ihr Kraut und den Landesflughafen, sondern sie liegt auch herrlich eingebettet zwischen dem Neckar-und dem Körschtal. In letztgenanntes Tal führte Rolf die Gruppe. Und wer den Wanderführer kennt, der weiß, dass dem niemals der Gesprächsstoff ausgeht. Ausgestattet mit perfekter Ortskenntnis (die Strecke absolviert er täglich mit seinem neuen Liebling Hopsa – neben seiner Conny natürlich) erzählte Rolf eine Anekdote nach der anderen aus seiner Heimat. Auch dass er selbst vor 40 Jahren einen Baum in einem Schrebergarten gepflanzt hatte. Aus dem Pflänzchen ist mittlerweile eine mächtige, fast 12 Meter hohe Kiefer geworden.
Allerdings war die größte Herausforderung an diesem Tag, die üppige Gruppe einigermaßen beisammen zu halten. Schwierig, zumal nicht jedes Mitglied beim (Gott sei Dank) regelmäßigen Beagleflitzen in Böblingen dabei sein kann. Viele haben sich lange nicht mehr gesehen, und somit gab es auch viel zu erzählen – zumal die Beaglemeute durch einige Neuzugänge auch Verstärkung erhalten hat.
Doch wer leichten Fußes zur Körsch hinabmarschiert, der muss halt irgendwann wieder hoch auf die Filderebene. Und da die Gegend kein ausgewiesenes Skigebiet samt Lift ist, kamen einige – darunter auch der Verfasser dieser Zeilen – schon ins Schwitzen. Doch am Ende waren alle Teilnehmer begeistert von dem abwechslungsreichen Tagesausflug, auch weil sie am Ende mit leckerem Essen im Waldheim Ruit belohnt wurden. Wie heißt es so schön: Ein guter Schluss ziert alles.
Dass die Gegend rund um den Scharnhauser Park für Hundebesitzer so viel zu bieten hat, liegt natürlich auch an der Landesgartenschau. Die Veranstaltung, bei der im Jahr 2002 rund eine Million Besucher gezählt wurden, hat die dortige Landschaft bis heute nachhaltig geprägt. So sind nicht nur die legendären, riesigen Sitz- und Flitzhasen samt gigantischer Möhre immer noch zu bewundern, Landschaftsgärtner haben hier auf den Fildern die Basis für ein wunderschönes Naherholungsgebiet geschaffen, das allemal einen Ausflug wert ist. An dieser Stelle gebührt deshalb Conny und Rolf unser Dank für diesen wunderschönen Tag. Auf das optimale Wetter hatten unsere Gastgeber sicher keinen Einfluss, sehr wohl jedoch auf alles andere – und das war perfekt. Zumal es beim zweieinhalbstündigen Rundgang keine längeren Beagle-Alleingänge zu beklagen gab.
Uli Nagel